Berlin, Tag 1 | Alle guten Dinge sind zwei

Tagesziel: in Berlin ankommen, im Hostel einchecken, Umgebung erkunden

Freitagmorgen, ca. 11 Uhr. Es geht auf nach Berlin! Die Taschen sind gepackt, für Verpflegung ist gesorgt und die Stimmung Bombe – bis auf kleine Müdigkeitsphasen aufgrund des Mädelsabends zuvor. Egal! Jetzt wird 4 Tage Urlaub gemacht. Ab ins Auto und los. Kurz hinter Wittenburg entdecken wir neben der Autobahn verlassen aussehende Häuser. „Das sah interessant aus!“, stellen wir fest und düsen weiter. War das auch ein Lost Place? In Stolpe wird auf halbem Weg nach Berlin erstmal gepflegt gefrühstückt, dann geht es weiter Richtung Sonne.

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DJ Sarah legt vom Handy aus Musik auf. „Imagine Dragons? Marina And The Diamonds? Walk Off The Earth? Was willste hören?“ “Walk Off The Earth! Haste eigentlich die Tickets dabei?” “NEIN!!” Schocker! Die Konzertkarten für Montagabend liegen noch wohl behütet bei mir zu Hause. Da gehören se hin. Eben noch gescherzt, dass wir bei Regen sofort wieder umdrehen, müssen wir wirklich die komplette Strecke wieder zurück fahren und noch weiter… Zurück in die schönste Stadt der Welt.
500 „Sry!!!“ – „Schon okay!“  und 3 Stunden später springe ich aus dem Auto, hole die Tickets aus meiner Wohnung und wir machen uns zum 2. Mal auf den Weg nach Berlin.

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Diesmal machen wir allerdings in Wittenburg halt, stellen das Auto an einem Feld ab und machen uns mit zwei Kameras bewaffnet auf Erkundungstour auf dem zuvor ausgespähten verlassenen Hof. Mein erster Lost Place – aufregend! Wirklich! Das Wetter, das während der gesamten Autofahrt zuvor total verrückt gespielt hatte und im Minutentakt zwischen Wolken, Sonne, Regen, grauem und blauem Himmel gewechselt hatte, hält sich wacker. In strahlendem Sonnenschein mit wenigen Wölkchen erkunden wir die kleinen Häuschen, verfallene Ställe und das ganze Drumherum.

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Die Tapeten lösen sich von den Wänden, die Decken sind teilweise komplett hinuntergefallen, die Fensterscheiben fehlen, die Dächer größtenteils auch. Die Natur hat die Räume fast komplett wieder erobert oder ist auf bestem Wege dahin. Schutt, überall wo man hinschaut.  Man muss stark aufpassen, wo man hintritt, denn überall ragen Nägel aus herumliegenden Brettern, Scherben übersähen den Boden und unerwartete Löcher und Hohlräume tun sich im Boden auf. Ein falscher Schritt und man verschwindet in einem mehrere Meter tiefen Schacht. Ups!

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Wir knipsen mit den Kameras, was das Zeug hält. Nebenbei filme ich kleine Sequenzen, um die Stimmung einzufangen. Alte, bunte Tapeten, Futtertroge und überreste eines Baumhauses regen die Fantasie an – was hier wohl früher einmal war? Wer hier wohl gewohnt und gearbeitet hat!?

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Ein wirklich interessantes Plätzchen! Nach über einer Stunde Lost Place Exkursion geht es wieder zum Auto und auf die Autobahn zurück. Auf geht es nach Stolpe zum Mittagessen. Neh Scherz! Auf nach Berlin, wir wollen endlich ankommen!

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Stunden später, irgendwann abends kommen wir endlich im Hostel an, checken ein und bringen unsere Sachen aufs Zimmer. Licht? Geht nicht – okay das könnte an der fehlenden Deckenlampe liegen. Fön? Nicht auffindbar. Aah doch, direkt unter dem Fernseher, hinter der Gardine – logisch! Nach der Bettenverteilung – ein Doppelstockbett und ich darf endlich mal oben schlafen, yeah! – geht es zu Fuß auf Erkundungstour durch Kreuzberg. Berlins Schanzenviertel? Wirkt so. Nachdem wir festgestellt haben, dass in Berlin die Bäume irgendwie anders wachsen, als bei uns, finden wir uns in einem kleinen Park wieder. Ein breiter gepflasterter Weg führt uns zu einer Statue.

Ach ist das der Herr Treptow, wonach der Park benannt ist? Sieht so aus. Wir biegen um die Ecke und stellen fest: Nein. Geradeaus vor uns tut sich eine noch viel größere Statue auf, umrahmt von zwei pyramidenähnlichen Monumenten rechts und links. Wir gehen auf diese zu und stellen beim Näherkommen fest, die Statue steht gar nicht direkt dazwischen, sondern  um die 100 Meter weiter weg. Ganz schön groß, das Ding. Das Monument um den Herren Treptow erstreckt sich über eine riesige Fläche. Während wir hierdurch laufen habe ich das Gefühl, an einem anderen Ort zu sein. Wir beschließen, den Park samt Monument an einem anderen Tag bei Sonnenlicht noch einmal genauer zu begutachten und machen uns auf den Rückweg.

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Zum Abendessen kehren wir bei einem indischen Restaurant ein, wo wir zwei glücklichen die letzten 2 freien Plätze ergattern und umringt von laut schnackenden, lachenden und miteinander flirtenden Menschen vorzüglich bewirtet werden. Das Essen war dringend nötig aber auch sehr lecker. Mit einem Cocktail im Restaurant und einem Sekt auf dem Zimmer lassen wir den Abend ausklingen und fallen nach kurzer Hostel-Erkundungstour totmüde vom anstrengenden Tag, an dem wir fast nichts gemacht haben, ausser in diverse Himmelsrichtungen ganz viel Auto zu fahren, ins Bettchen.

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2 Gedanken zu „Berlin, Tag 1 | Alle guten Dinge sind zwei

  • 30. April 2014 um 18:25
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    Auch wenn das mit der vielen Fahrerei nicht so klingt, hat es trotzdem Spaß gemacht! Und die eine oder andere irrationale Phobie haben wir auch überwunden ;)

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    • 30. April 2014 um 22:41
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      Hat es wirklich! Aber pssst! Ich gehöre doch zu den AA (Anonymen Automatikfahrern)! ;)

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