Noch 15 Mal im weichen Federbett schlafen, dann ist es soweit! LNE verlässt das heimische Nest (auch Sporthalle genannt) und betritt zum ersten Mal in seiner Geschichte den Tanzboden der 2. Bundesliga.
Es ist schon zu einer Art Tradition geworden, dass ich vor Beginn einer neuen Saison ein kleines Update verfasse, daher möchte ich es auch in diesem Jahr gerne wieder tun. (Die Updates von 2014 und 2015 findest du ebenfalls auf meinem Blog.)
vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan
Es ist gar nicht so einfach, jedes Jahr wieder etwas komplett Neues zu kreieren. Wie ein Phoenix aus der Asche erfindet sich LNE immer wieder neu. Eine Idee alleine reicht nicht. Es muss das Komplettpaket stimmen. Das Thema muss inspirieren, die Musik ein Jahr lang erträglich sein und immer wieder neue Facetten zeigen, wenn möglich neue Bewegungsqualitäten gefunden werden, die Choreografie faszinieren und das Kostüm zu all dem passen. Man will ja auf der Fläche nicht aussehen, wie eine Vogelscheuche.
Während Trainerin Anna versucht, uns frei wie ein Vogel tanzen zu lassen, werden wir von unserem Hahn im Korb (Trainer Marc) mit Adleraugen beobachtet. Er schiebt fleißig Geldstückchen oder Pokerchips über den knirschenden Hallenboden und probiert Aufstellungen und Formationswechsel aus, um sie später mit uns auf die Fläche zu zaubern.
Aus der Diluvian-Saison blieben uns glücklicher Weise sehr viele tolle Tänzerinnen erhalten. Nur Küken Veronica verließ uns auf Grund von Schulstress. Zudem kamen Anne, Magda, K. und Eva noch hinzu.
Im Training ging es so manches Mal wie in einem Taubenschlag zu. Ein wildes Durcheinander an Ideen, Bewegungsmaterial und Tänzerinnen galt es in Form zu bringen.
Da halfen die übermäßig vielen Verletzungen, bei denen so manche Tänzerinnen ein paar Federn ließen, nicht. Gleich zu Beginn des Trainings für 2016 verfolgten uns die sogenannten „letzter Durchgang“-Verletzungen. Noch mal eben schnell durchtanzen ist halt doch nicht die beste Idee, wenn man bestimmte Hebungen oder ganze Parts länger nicht gemacht hat und nicht richtig warm ist. So kam es zu einem gebrochenen Zeh, geprellten Rippen, einer halben Gehirnerschütterung und so weiter. Während die Zeit wie im Flug verging, schritt die Entwicklung der Choreografie zeitweise eher voran, wie eine lahme Ente.
Auch beim Trainingslagerwochenende im Januar hatten wir es mit einer Schaar kranker Hühner zu tun. Wir trainierten mit einer verletzten Achillessehne, verspannten Schultern, einem verknacksten Nacken, einer Blasenentzündung, einem Leistenabszess, Grippenachwehen und diversen Bauchschmerzen. Yay! Aber wir rissen uns zusammen, gaben unser Bestes und rockten das Trainingslager im schönen Sportzenrum in Malente dennoch. Am Ende konnten wir immerhin (mit letzten Kräften) komplett von vorne bis hinten durchtanzen. Ziel erreicht.
Wer beim Trainingslager nicht krank war, wurde es hinterher. Bronchitis, Mandelentzündung und Co wollten eben auch noch auf die Liste unserer diesjährigen Leiden. So saß ein Drittel des Teams mitfieber(nd) wie die Hühner auf der Stange auf der Bank, während der Rest weiter an den Bewegungen feilte.
Doch wie groß auch immer die Turbulenzen während des Trainings waren, spätestens nach dem ersten Turnier kräht da kein Hahn mehr nach, da bin ich mir sicher!
Abflug in die 2. Bundesliga
Nach dem wir 2015 den Vogel abschossen und mit Spitzenwertungen erneut aufstiegen, waren wir wie beflügelt. Wer hätte gedacht, dass wir abermals die Wertungsrichter, unsere Mitstreiter und das Publikum so eindeutig überzeugen?
Die Erwartungen an uns wachsen jedoch genauso, wie unsere Aufgaben. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, doch wir denken bescheiden. Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Wie jedes Jahr wollen wir uns nicht mit fremden Federn schmücken und mit unserer Individualität, einem stimmigen Gesamtkonzept und unserer Leidenschaft überzeugen. Wir wollen „einfach nur“ gut tanzen.
Und was bedeutet die 2. Bundesliga noch? Der frühe Vogel kann uns mal, denn in der Bundesliga wird nachmittags getanzt. Immer. Nein wie ist das schön!?
Leider findet unser erstes Turnier nicht (wie bisher) in Berlin statt. Das hatte schon Tradition..! Statt dessen starten wir in Ibbenbühren und das auch noch ca. einen Monat früher, als die letzten Jahre. Hier die Termine im Überblick:
20. Februar – Ibbenbühren | 12. März – Brühl | 23. April – Berlin | 21. Mai – Schöningen
Weiß der Kuckuck, wie es ausgehen wird. Ich werde auf jeden Fall auf den Turnieren live twittern.