LNE | Deutschlandpokal Wuppertal

Nach jedem Turnier-Bericht denke ich mir, der nächste wird kürzer! Schließlich ist der Ablauf eines Turnierwochenendes immer der selbe. Doch unsere Erlebnisse und alles drumherum ist dann halt doch irgendwie genug, um wieder eine Menge zu erzählen. So auch nach dem letzten Wochenende dieser Solo/Duo-Saison. Das große Finale war der Deutschlandpokal in Wuppertal.

Am Freitagabend machten wir uns gemütlich auf den Weg. Reisegruppe Marc startete gegen 18 Uhr, Reisegruppe Lewwe folgte nach Unterrichtsschluss einiger unserer Tänzerinnen erst gegen 22 Uhr und unser Supporter-Auto trudelte am Samstag pünktlich zum Turnier in Wuppertal ein. Wir vertrieben uns die lange Autofahrt mit total intelligenten FB-Tests á la „Welches Insekt bist du?“, „In welchem Land hättest du geboren werden sollen?“, „Welches Getränk bist du?“ und „Wann stirbst du in einem Horrorfilm?“ und wunderten uns, dass bei den selben Antworten unterschiedliche Ergebnisse heraus kamen – das konnte doch nicht sein!? Ob Libelle, Gottesanbeterin oder Wespe, wir alle waren ganz schöne Schlauköpfe, die dennoch mal zuerst, mal zuletzt im Horrorfilm starben. Von spritzigem Weißwein über edlen Whiskey, süße Limonade bis zum klaren Wodka war die Getränkepersönlichkeitenbar weit gefächert. Silke und Jamie entdeckten ihre Liebe für Frankreich, ich wurde Italienerin und Marc ins Outback Australiens geschickt. Es ging turbulent zu im Auto 1! Captain Chaos, die zwei Knutschiwutschis und das Honigkuchen Pferdchen pausierten wie immer beim Rasthof „Dammer Berge“, wo wir uns alle inzwischen schon bestens auskennen und wissen, dass man es sich zweimal überlegen sollte, ob man sich wirklich bei Burger King anstellen möchte, da es passieren kann, dass man verhungert ist, bevor man dran kommt. Langsamere Bedienungen habe ich selten erlebt.

In Wuppertal angekommen checkten wir ins Hotel ein und inspizierten die Zimmer. Die Raucherzimmer wurden von Marc kurzerhand umgetauscht. Jamie und ich bezogen unsere ein-Zimmer-Wohnungen“ – unsere Zimmer waren äußerst geräumig! Im Bad hätte man fast schon ohne Probleme einen Formationsdurchgang tanzen können. Einziger Mangel: Der TV war vom Bett nicht einzusehen. Das ging laut Marc ja gar nicht! TV? Wer braucht schon einen TV!?

Während Reisegruppe Lewwe noch unterwegs war, vertrieben wir uns den Abend gemütlich in Jamies Zimmer auf der Couch und machten wie immer jede Menge Blödsinn. Nebenbei lief The Voice – was uns aber nicht sonderlich vom Hocker riss. Unsere auf der Fahrt nach Drensteinfurt gegründete Band „The Alright Okay’s“ war zwar noch nicht komplett, gab aber dennoch zum Besten, dass sie das besser kann, als so manche Teilnehmer der TV-Show. Jury Enricotto, Silkotto und Marc waren nur mäßig begeistert, ließen uns aber unseren Spaß. Als jedoch eine rockige Version von „Say Something“ gespielt wurde, waren wir plötzlich ganz Ohr. Einstimmung für den Duo-Tag. Super! Reisegruppe Lewwe schaffte es trotz Baustelle und Parkplatzauffindproblem dann auch irgendwann zu uns, es wurde sich um halb 9 zum Frühstück verabredet und eine gute Nacht gewünscht und dann versanken wir auch schon (ungewönlich früh) in den sehr weichen Betten mit viel zu kleinen Kopfkissen.

Samstag ist Solotag
Um halb 9 Uhr wurde also gefrühstückt, gegen 10 Uhr waren wir in der Halle. Die selbe, wie im letzten Jahr – man kennt sich also schon ein Wenig aus. Gegen 11 Uhr war Eintanzen, um 13 Uhr begann das Soloturnier.

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13 Uhr, alle sind bereit. Fiona eröffnet das Turnier, Jamie und Kristina folgen an Stelle 7 und 8, dann komme ich an Platz 19 und Dascha als 21. Alle Durchgänge sind solide, wenn auch vielleicht etwas nervös oder konzentriert getanzt.

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Während Jamie, Fiona und ich nach der 1. Zwischenrunde auf dem 16. Platz verbleiben, macht Dascha noch einen grandiosen Anschlussplatz ans Finale (also den 7.) und Kristina landet tatsächlich wieder im Finale und letztendlich auf dem Treppchen und erreicht Bronze! Die ersten 4 Solistinnen dürfen zur WM fahren, Kristina ist also qualifiziert. Was vor Kurzem noch nicht ansatzweise denkbar gewesen wäre, wurde nun wahr. Was gibt es besseres, als eine WM Teilnahme? Noch etwas ungläubig über das Ergebnis ging es zurück ins Hotel, duschen.

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DIMG-20141108-WA0011anach fuhren wir zu unserem neuen Stammitaliener „Ristorante Mediterran“, bei dem wir auch im letzten Jahr lecker aßen! Mit vollen Bäuchen kehrten wir zum Hotel zurück. „Jetzt sind wir gar nicht Schwebebahn gefahren…!“, bemerke ich während der kurzen Fahrt. Marc hielt kurzerhand noch direkt unter einer an, aber es kam so schnell keine, dass man sie wenigstens mal gesehen hätte. Am Hotel angekommen beschlossen wir, doch noch Schwebebahn zu fahren, das musste einfach noch sein! Wir fragen bei Auto 2 nach, wie es aussah –  jo, waren dabei. Einige Zeit später waren wir dann auch schon etwas tiefgekühlt, aber wieder komplett und machten uns auf zur nächsten Station. LNE-Ausflug in die Lüfte. Was für ein Erlebnis..!? Jamie traute der ganzen Sache nicht. Vor allem nicht mehr, nachdem wir von herunterfallenden Bahnen und herausspringenden Elefanten erzählten. Wir fuhren letztendlich ein paar Stationen in die eine Richtung und dann wieder zurück. Mit Hilfe einer Broschüre leitete uns die frisch gebackene Schwebebahnführerin Fiona durch die Geschichte der Wuppertaler schwebebahn. Die Mitfahrer dachten, wir wären betrunken, dabei waren wir nur gut gelaunt. Okay – vielleicht etwas benebelt von der WM-Quali. Nach der spektakulären Tour watschelten wir schnurstracks zum Hotel zurück, wo wir ein weiteres Mal in den weichen Matratzen versanken.

Sonntag ist Duotag
Die Duos sind immer eher dran, daher wurde am Sonntag schon um 7 Uhr gefrühstückt. Ich ließ mir mit dem Aufstehen eeetwas mehr Zeit und war paar Minuten später unten. Ausgelassen wurde gegessen, geschnackt und darüber philosophiert, wie zum Henker die WM-Qualifikanten das viele Geld für die Reise nach Polen auftreiben. Auch die noch nicht feststehenden Start-Zeiten (oder eher Start-Tage) schienen nicht gerade förderlich in der Reiseplanung. Marc gingen tausend Sachen durch den Kopf, aber er wäre nicht Marc, wenn er das nicht souverän für und mit Kristina meistern würde…! In Der Halle wurde dann wieder unser Lager aufgeschlagen. Unsere lieben Supporter Ina, Lotti und Anna-Maria waren am Abend zuvor wieder zurück gereist, um uns am Sonntag beim Tag des Tanzens mit ihren Soli vorm Verein zu vertreten. Die Stimmung war entspannt, ich hatte mal wieder das Glück, am zweiten Turniertag nicht tanzen zu müssen und widmete mich schon einmal der Auswahl der Solo-Fotos. (Danke, Enricotto!)

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Die Duos begannen sich fertig und warm zu machen. Die Stellproben verliefen reibungslos. Der Turnierstart ebenso. Jamie und Fiona konnten sich leider nicht aus der Vorrunde hinaustanzen und verblieben auf dem 18. Platz, während Kristina und Dascha noch eine weitere Runde tanzen durften und letztendlich auf Platz 8 landeten. Ein solides Ergebnis, wenn man die Finalisten betrachtet.

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Und während wir schon auf der Heimreise waren (die nicht-Final-Teilnahme von Darstina brachte uns um die 3 Stunden Zeitersparnis ein), ging es in der Halle scheinbar turbulent zu. Wir verfolgten die Ergebnisse des Duo-Turniers auf Facebook und erfuhren so, dass die Berliner Sascha und Katja das Turnier gewonnen hatten. Noch kannten wir die Wertungen nicht und so kamen wir munter ins Diskutieren und Spekulieren, wer warum welchen Platz gemacht haben konnte. Bevor es nach Hause ging war uns bei Kristina Haars Solo-Durchgang schon aufgefallen, dass da irgendwas nicht stimmte. War sie verletzt? Hatte sie keine Kraft mehr? Es kamen Spekulationen auf, ob sie evtl. das Duo mit Patrick Griebel im Finale gar nicht getanzt hatte. Waren Louisa und Marcelo aus Solidarität auch nicht angetreten? Seifenoper-Gedanken kamen auf: Vielleicht hatte Jens auch alle verhauen, weil er nicht ins Finale gekommen war? Man wusste es nicht. ;) Oder hatten etwa die Kerle das Finale mit einer Runde „horizontal an der Sprossenwand hängen“ ausgetragen? Da war Berlin bisher schließlich der Vorreiter. Nehmt uns nicht zu ernst – alles nur Hirngespinster aufgedrehter, verrückter LNEler! Bei der starken Konkurrenz im Finale war es wirklich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, was man auch an den Wertungen nur unschwer erkennen konnte. An dieser Stelle nochmal Herzlichen Glückwunsch an Sascha und Katja, die ein wirklich schönes Duo auf die Tanzfläche gezaubert haben, für den 1. Platz und natürlich auch allen anderen Turnierteilnehmern für ihre Leistung und tollen Ergebnisse. Viel Glück allen WM-Teilnehmern in Polen und bis hoffentlich sehr bald auf dem einen oder anderen Turnier.

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