LNE | Ranglistenturnier I – Sologeschichten

Samstag, 20. September
Der Tag startet verhältnismäßig spät. Gegen 10 Uhr ist Frühstück angepeilt. Einige sind sogar zu früh unten und stärken sich für den langen anstehenden Tag. Noch etwas ruhig aber guter Dinge wird das Buffet gesichtet und die Teller gefüllt. Café, Saft! Alles da. Kristina und Dascha kommen natürlich als letzes. Diesmal aber mit Grund: Sie haben erstmal ein morgendliches Worm-Up (und ich dachte immer, Uwe sei ein Tausendfüßler…!?) gemacht und uns als Video nach unten geschickt. Kristina ernährt sich wie gewohnt von Nikotin und Café. Na gut, bei dem Ergebnis des Solo-Turnieres sei dir dies gestattet. Scheint nicht zu schaden.

Nach dem Frühstück geht es noch einmal kurz auf die Zimmer, dann macht sich die erste Fuhre auf den Weg zur Halle. Nachdem wir erst fälschlicher Weise ein paar hundert Meter zu früh an einer anderen Halle raus gelassen wurden und einen kleinen Fußmarsch zurückgelegt hatten (frische Luft schadet ja nicht), kamen wir alle an der richtigen Halle an. Sportlereingang und los! Rote, verschmierte Stempel verzieren nun unsere Handgelenke und die Small Groups geben schon ihr Bestes, während wir gemütlich eintrudeln und vergebens nach einem freien Platz in einer der Umkleiden suchen. Auf dem Fußboden werden unsere Sachen aufgetürmt, dann wird die Halle inspiziert und die Lage gecheckt.

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Uns bleibt noch massig Zeit bis zum Eintanzen, also werden erst einmal gemütlich ein paar Small Groups angeschaut, relaxt, Haare gemacht und dann packen wir uns alle nochmal unsere Solomusiken auf die Ohren, um uns ganz darauf zu konzentrieren und unseren Focus zurück auf uns zu lenken. Die Stellproben werden schnell nacheinander abgehalten. Je 5 Tänzerinnen dürfen für 2/3 Minuten auf die Fläche. Das reicht gerade so, um maximal zweimal die Wege der eigenen Choreografie abzulaufen und etwas den Boden zu testen. Dann muss man auch schon wieder runter von der Fläche. Bei über 40 Solistinnen dauert schon das Eintanzen eine ganze Weile.

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Gegen 14 Uhr beginnt die Vorrunde. Unsere Startreihenfolge ist Dascha (3), Fiona (9), Jamie (16), Sarah/Ria (17), Kristina (42) und als letztes Lotti (45). Schon die erste Runde lässt vermuten, dass das ganze Turnier mit viel Warterei verbunden sein wird.Während die Jugend Duos tanzen, wird das Ergebnis der Vorrunde der Solos bekannt gegeben. Alle LNElerinnen sind eine Runde weiter, außer Fiona. Sie hat es leider nicht geschafft. In der 1. Zwischenrunde tanzen also noch 5 von uns in der Top 24. Auch in der 2. Zwischenrunde sind noch alle 5 am Start und machen somit die Top 15 unsicher. Was für ein Erfolg! Zusammen mit Maria Doehler von der GFG Steilshoop war Hamburg mit 6/15 in der 2. Zwischenrunde vertreten. Das kann sich doch sehen lassen. Mit jedem Durchgang (nun waren es ja schon 3 an der Zahl) tat meine Hüfte mehr und mehr weh. Das viele Warten, Sitzen und Stehen machte es nicht gerade besser. Zudem hatte ich langsam ganz schön Hunger. Das Frühstück lag schon eine ganze Weile zurück. Nach jeder Runde dachte ich mir: „Ich ich warte erstmal ab, wer weiter ist und wenn ich dann raus bin, kann ich gemütlich was essen und mir den Bauch vollschlagen!“. Nur war ich ja bis dato nun einmal noch nicht raus geflogen. Das Essen musste also warten und meine Hüfte durchhalten.

Die Finalistinnen des Solo Turnieres werden bekannt gegeben. Endlich was essen..!? Nein! Kristina und ich sind tatsächlich im Finale. Bei mir laufen erst einmal prompt die Tränchen, weil ich es nicht glauben kann. Die Freude ist groß und ich mehr als überrascht von dem Ergebnis. Finale! Also 6. Platz! Wow! Es ist eine Ehre, im Finale tanzen zu dürfen. Alle sind der Hammer und haben ihre eigenen besonderen Fähigkeiten und Stärken. Akrobatik, Technik, Präzision, Power, Musikalität, Ausstrahlung, Charme, Charakter – alles dabei. Gegen 21 Uhr irgendwas findet dann endlich die allerletzte Runde dieses nicht enden wollenden Turniertages statt. Ich darf mit meinem Solo das Finale beschließen und des letzten Tanz des Tages tanzen. Einfach schön! Alle Finalistinnen geben noch einmal alles, doch es schleichen sich teilweise kleine Holperer ein. Es war ein langer, anstrengender Tag!

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Als die Wertungsrichter ihre Wertungstafeln hoch halten, weiß ich noch nicht genau, welchen Platz ich denn nu gemacht habe, aber ich habe nicht nur 6en erhalten. Ui! Der erste und zweite Platz sind eindeutig, danach gehen die Meinungen der Wertungsrichter etwas auseinander und die Platzierungen sind bis zur Siegerehrung nicht eindeutig ermittelt, so stehen also alle sechs Finalistinnen vorne und warten auf die Bekanntgabe. Auf Platz 6 ist Linda Rapp gelandet, dann kommt Platz 5 und ich will schon fast nach vorne treten, als Saskia Born aufgerufen wird und nicht ich. Ich habe es tatsächlich auf Platz 4 geschafft – bei einem riesigen Starterfeld mit über 40 Tänzerinnen, die wirklich alle ausnahmslos talentiert und gut sind. Ich kann es gar nicht fassen, bin aber überglücklich. Trotz Hüftschmerzen und zwischendurch auftauchender Motivations- und Schaffenskriese im Sommer ein solches Ergebnis. Besser geht es nicht! Kristina schafft es auf den grandiosen 3. Platz, zweite wird Anna Ziegler und Louisa Brebeck gewinnt das Turnier.

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Solo Finalistinnen

Wir LNE-Tänzerinnen im Überblick:
Platz 3 – Kristina
Platz 4 – Sarah/Ria
Platz 10 – Daria/Dascha
Platz 11 – Jamie & Lotti
Platz 25 – Fiona

Samstag-850v.l.n.r. Fiona, Daria/Dascha, Lotti, Sarah/Ria, Jamie, Kristina

Abermals in zwei Etappen wird LNE von der Halle zum Hotel kutschiert. Während wir auf den Rest unserer Truppe warten, wollen wir schon einmal für alle Pizza bestellen. An der Rezeption fragt Silke nach einer Nummer vom Pizzaservice, doch die Dame hat nur Prospekte von welchen, die schon geschlossen haben. Na klasse! Während Silke auf ihrem Handy zu suchen beginnt, trudeln die Wuppertaler im Hotel ein, checken ein und fragen ebenfalls an der Rezeption nach einem Pizzalieferanten. Selbe Antwort. Doch dann bietet die Rezeptionistin auf einmal den Wuppertalern an, dass ihre Kollegin länger bleiben könne und ihnen welche warm machen würde. Moooment mal! Was soll das denn? Empört über die Frechheit der Rezeptionistin erzählen Ina und ich, die nur 3 Meter entfernt standen und das mitbekommen haben, die Story den anderen. Was soll denn so etwas? Sahen wir nicht sympathisch genug aus? Was für ein Unding! Aber nützt ja nichts, unsere Pizza ist bestellt und Lewwe und Silke inzwischen schon auf dem Weg, sie abzuholen. Nach und nach trudeln alle im Zimmer von Jamiona (Jamie und Fiona) ein, die Pizzakartons werden aufgemacht, auf den Betten verteilt und in gemütlicher Runde wird gequatscht und gegessen. Was für ein Tag!? Alt werden wir auch an diesem Abend nicht. Total hungrig werden die Pizzen verschlungen und dann heißt es auch schon wieder „Gute Nacht!“, denn am nächsten morgen ist das Frühstück um 7 Uhr angepeilt.

Die AnreiseDu(o)ellantinnen

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