Ein Tag vor dem Turnier
Am Abend vor dem Cottbuser Turnier ging ich auf ein Konzert in der Laeiszhalle. Die Akapella-Gruppe „Naturally 7“ war wieder im Lande und gab mit ihren Wahnsinnsstimmen eine super Show zum Besten. Mit der Bahn ging es zurück zur U-Bahn-Station, wo ich mein Auto in einem Parkhaus abgestellt hatte. Woran ich aber nicht gedacht hatte war, dass auch kostenlose Parkhäuse manchmal nachts zugesperrt werden.. so kamen wir also beim Parkhaus an und sahen das riesige Gitter, das hinunter gefahren worden war. Na klasse! Zum Glück hatten meine Eltern wo anders geparkt und konnten mich so nach Hause fahren. Die Frage, die sich nun stellte war allerdings, wie ich am nächsten frühen Morgen zum Treffpunkt kommen (und auf dem Weg wie abgemacht Veronica einsammeln) sollte. Die Lösung war schnell gefunden und hieß Olli. Beim Tasche packen fiel mir dann noch auf, dass meine Verpflegung für die 2 Tage im Kofferraum meines Autos lag. Da lag sie gut. Was solls – ab ins Bett. In meinem Kopf standen jedoch die Gedanken nicht still. Das Konzert, mein Auto, das Turnier und so weiter ließen mich nicht abschalten. Gegen 2:30 Uhr schlief ich immer noch nicht.
Der Tag des Turniers
Um 5:40 Uhr klingelte der Wecker. Nicht einmal 3 Stunden Schlaf hatte ich bekommen, nicht gerade die beste Voraussetzung, für einen anstrengenden Turniertag mit einer über 4-stündigen Anfahrt. Gegen 6:30 Uhr sammelte mich Olli zu Hause ein und wir fuhren Richtung U-Bahn, um Veronica einzusammeln. Doch von Veronica fehlte jede Spur. Einige Minuten nach der abgemachten Zeit rief ich sie an. „Oh nein, ich habe mich verspätet!“ – „Bist du schon unterwegs?“ – „Nein, aber wir fahren jetzt los!“ Sie hatte die Zeit durcheinander gebracht. Eine Viertelstunde später kam Veronica an und wir düsten weiter zu Marc, mit dem ich zwischenzeitlich ebenfalls telefoniert und den Treffpunkt geändert hatte. Am Horner Kreisel hüpften wir mit 30 Minuten Verspätung zu Marc und Silke ins Auto und machten uns auf nach Cottbus. An dieser Stelle noch einmal ein großes DANKE! an dich, Olli, für deine Bereitschaft, gegen 5:30 aufzustehen, uns abzuholen und zum Treffpunkt zu fahren! Du hast damit einen Teil zum Erfolg in Cottbus beigetragen! ;)
Wir waren nicht das einzige Auto, das sich mit Verspätung auf den Weg machte. Jamies Wecker hatte nicht geklingelt und so wachte sie erst auf, als das Auto von Reisegruppe Lewwe schon vor der Tür stand. Im Affenzahn musste sie sich fertig machen und ins Auto hüpfen. Watn Stress am frühen Morgen!? Die Fahrt nach Cottbus verlief dann aber reibungslos. Wir trafen uns alle an einem Rastplatz kurz vor Cottbus und düsten dann weiter zur Halle.
Gegen 12 Uhr kamen wir an der schönen Halle in Cottbus an. Die Mädels am Eingang erklärten uns alles und eine weitere führte uns in unsere Umkleide – genau die selbe vom letzten Jahr. Sehr schön, Routine ist immer gut! Diesmal dachten wir auch daran, die Eintrittsstempel nicht am Handgelenk, sondern am Oberarm zu tragen, damit man sie später auf der Fläche unter dem Kostüm nicht sah. Auch kleine Details können viel ausmachen. Während wir uns schon einmal unsere grauen Socken anzogen, ging Marc wie immer zuerst in die Halle, um diese zu inspizieren. Kurz danach folgten wir gemeinsam und starteten mit Marc die Hallenbesichtigung. Wir klärten die prägnanten Ausrichtungspunkte und guckten uns im Anschluss (wie immer) unsere individuellen Punkte auf der Fläche genauer an. Pinke Blume hier, „J“ von „Jazz“ da, vorderes Ende des Rasenmähers, 2 Meter von der Kante weg, …, nach irgendwas muss man sich ja ausrichten und jede Halle ist nun einmal anders.
Fotos: Enrico Tschöpel
Wie üblich schlüpften wir nach der Hallenbesichtigung in unsere Eintanzklamotten und machten uns langsam warm. Die Stellprobe lief gut. Bei der darauf folgenden Video-Besprechung waren Anna und Marc sichtlich entspannt. Beim Turnier in Celle sah das ganz anders aus. Zeitgleich wurden die Lidschattenpinsel geschwungen, das Haarspray aufgebraucht und die künstlichen Wimpern angeklebt. Vielen Dank, liebe Silke, dass du dir auf jedem Turnier diesen Schminkmarathon antust und ohne zu murren eine nach der anderen von uns turnierfähig machst.
der Moment bevor es auf die Fläche geht
An 4. Stelle tanzten wir in der Vorrunde einen soliden Durchgang. An der frischen Luft tauschten wir unsere Eindrücke direkt nach dem Tanzen aus. Irgendwie hatte wir auf der Fläche alle noch zu viel gedacht, anstatt einfach zu tanzen und den Moment zu genießen. Das musste sich im Finale ändern! Das Zwischenergebnis wurde angesagt, wir tanzten im großen Finale um Platz 1. Yeah! Da ich gekonnt bei dem Blumentopf-Hütchenspiel die 1 zog, eröffneten wir das große Finale und steigerten uns noch einmal. Diesmal mit besserem Ausdruck, weniger Denken während des Tanzens und mehr Genuss. Zufrieden verließen wir die Fläche. Auch Marc schien zufrieden mit unserer Leistung. Doch reichte die Leistung auch diesmal für einen Turniersieg? Es folgten die anderen Teams, es hieß also abwarten. Während des großen Finales kam bei dem Team „Twilight“ aus Berlin Unruhe auf. Was genau passierte, weiß ich nicht. Es wurde plötzlich eine Tänzerin von „Twilight“ in den Sani-Raum getragen. Mit einer Tänzerin weniger und sichtlich beunruhigt stand „Twilight“ kurz danach auf der Fläche und beschloss das große Finale. Es folgte kurzes Warten, dann standen die Wertungsrichter auf der Fläche. Wir bekamen als erstes die Wertung, da wir als erstes getanzt hatten. Na immerhin wissen wir dann schon eine tendenz, war mein Gedanke. Traditionsgemäß saßen Jamie und ich bei der Werung nebeneinander und drückten vor Aufregung die Hände ganz fest zusammen. Dann kam die Wertung:
1 – 1 – 1 – 1 – 1
Okay, das war mehr, als eine Tendenz! FÜNF EINSEN lächelten uns an. Der erste Platz war uns sicher. Wahnsinn! Wir mussten uns noch kurz zusammenreißen, um nicht die komplette Wertung lang durchzujubeln, sprangen danach sofort auf und das Geknuddel ging los. Unaufhörliches Lachen, breites Grinsen und Kopfschütteln bei LNE. Was für ein Ergebnis. Nach dem letzten Turnier waren wir fest davon ausgegangen, dass wir so schnell nicht noch einmal diese Wahnsinnswertung von fünf Einsen erreichen würden. Mit den anderen Teams wurde anschließend wild abgedanced, auch Marc musste ran! Es folgten Gruppenfotos und unser neu integrierter Tausendfüßler-„Move“, nach dem uns allen die Knie wehtun. :D Aber nach dem Turnier kann man das ja mal machen..
Wie immer brauchten wir ewig, bis wir endlich die Halle verließen. Überglücklich und immer noch fassungslos für FÜNF EINSEN wurden die Kostüme ausgezogen, die Haare aufgemacht und die künstlichen Wimpern abgezogen. Befreiend! Ein Auto fuhr direkt zurück nach Hamburg, daher plünderten die früh-Abreiser schnell noch das Salat- und Kuchenbuffet. Es gab sogar Popcorn! Davon hatte ich aber leider nichts. Nur 2 Mal unter der Socke kleben…! Wir verabschiedeten wir uns auf dem Parkplatz und verteilten uns auf die Autos. Nächster Halt: MC Donalds. Ach.. hier waren wir doch im letzten Jahr schon! Routine! 2 Cheeseburger, 9 Chicken Nuggets, 1 große Fanta und eine verschenkte Portion Pommes später machten wir uns auf Richtung Berlin Schönefeld. Ein kleines aber völlig ausreichendes Hotel erwartete uns. Welche Nummer sollten wir anrufen, um einzuchecken!? 0163 – 1 1 1 1 1! ;) Jap, wir waren gut drauf! Wir trafen uns auf einen Schlummer-Sekt noch auf Jamionas Zimmer (irgendwie habt ihr immer das größte!). Müde wurde die Flasche geleert, ich staubte alle Betthupferl ein, die ich finden konnte und dann fielen wir gegen 12 Uhr fix und alle in die Betten. Wie hatte ich den Tag nur mit weniger als 3 Stunden Schlaf überlebt? Schon allerhand, was unser Körper so kann, wenn er muss.
Der Tag danach
Um 8:30 Uhr klingelte der Wecker. Eine Stunde später wurden beim Frühstück frisch und munter Weltherrschaftspläne geschmiedet und Ideen für unser Hamburger Turnier (ihr müsst alle unbedingt kommen!) zusammengetragen.
Gegen 12 Uhr verließen wir das Hotel und machten uns auf die Heimreise. Hamburg empfing uns mit strahlendem Sonnenschein. Weil mein Auto immer noch sicher im Parkhaus stand, wurde die U-Bahn unsicher gemacht. Um 16:30 Uhr war ich wieder zu Hause. Fix und alle aber gefüllt mit den Glücksmomenten des Wochenendes.
Sehr sehr schön und nochmals einen herzlichen Glückwunsch! :)