Am Wochenende erlebte ich mit und dank meiner Familie einen grandiosen Abend in einem Restaurant in Hamburg. Es war so gut, dass ich gleich darüber bloggen und meine Eindrücke mit euch teilen muss.
Ich hatte angezettelt, dass wir auf Grund der Geburtstage meiner Mama (Freitag) und meines Bruders (Sonntag) am Samstag einen Tag gemeinsam in Hamburg verbringen und lecker essen gehen. Eigentlich war Abendessen im Imara geplant (welches auch sehr empfehlenswert ist), aber da meine Mama von einer Freundin vor Kurzem etwas von dem schönen Portugiesenviertel gehört hatte, suchte Papa dort ein Restaurant für uns raus. Das Caramba Especial. Er hatte also schon ein Bisschen was darüber gelesen und eine Ahnung, was uns erwartete – wir nicht. Von Außen wirkte das Restaurant nicht so, als wenn man da unbedingt sofort reinstürzen würde, es war aber gut besucht und vor der Tür gab es eine kleine Schlange an wartenden Gästen. Der Besitzer persönlich begrüßte uns und brachte uns an unseren Tisch. Der Kellner nahm unsere Getränkewünsche entgegen und erklärte das Konzept: Es gibt keine Karte, sondern ein 4 Gänge Menü für alle. Man kann aber auch nur drei oder zwei Gänge essen, das ist dann natürlich auch etwas günstiger. Auf den Tisch kommt das beste und frischste vom Hamburger Fischmarkt. (Angeblich konnte man beim Hauptgang zwischen Fisch und Fleisch wählen – wir wurden am Samstag aber nicht gefragt.)
Der Opener bestand aus lodernden (ja, Feuer!) Gambas, die zelebrierend zum Tisch gebracht und serviert wurden. Ein kleines Happening gleich am Anfang. Der Kellner hatte vorher aber gefragt, ob wir alle Gambas essen. Als ich nicht ganz so begeistert dreinblickte, war das völlig okay. Ich bekam einen eigenen kleinen Opener mit (ich nehme an es war) Thunfisch, einer Art Krautsalat und anderen kleinen Köstlichkeiten, wovon ich nicht genau sagen kann, was es war. Eines war es auf jeden Fall: Sehr lecker!
Vor der Vorspeise wurde uns (also allen Gästen im Restaurant) ein Kurzer ausgeteilt. Schmeckte wie Licor 43 und war es auch, wie wir hinterher erfuhren. Ria der Alkoholkenner. Haha.
Die Vorspeise war eine Vatiation aus verschiedenen Fischsorten (welche lautstark vom Chef persönlich genannt wurden, damit jeder wusste was er auf dem Teller hat) in Kombination mit Salaten und diversen zu den Fischarten abgestimmten Soßen.
Es folgte der zweite Kurze. Diesmal mit der Ankündigung, dass wir den alle gemeinsam mit dem Chef trinken würden. Als alle versorgt waren kam ein Portugiesischer Trinkspruch, alle plapperten nach, Prost! Die Atmosphäre war sehr familiär. Die Stimmung gut.
Für musikalische Begleitung sorgte ein Gitarrenspieler, der von Tisch zu Tisch wanderte und bekannte und unbekannte Lieder zum Besten gab. Da kam Urlaubstimmung auf.
Die Hauptspeise war wie zuvor schon erwähnt ebenfalls mit Fisch. Abermals verkündete der Besitzer des Restaurants stolz, was seine Köche da auf die Teller gezaubert hatten. Es waren an dem Abend soweit ich weiß Thunfisch, Butterfisch, Catfish, Schwertfisch, Tintenfisch, Miesmuscheln und noch einige andere Fischsorten, dessen Namen ich mir alle nicht merken konnte auf unseren Tellern. Einzig die Muschel (ja, ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Muschel probiert) und der Tintenfisch (Gummi!) waren nicht so mein Fall. Der Kellner fragte uns (wie bei jedem Gang), ob es uns schmecken würde und mein Bruder nutzte die Gelegenheit, um seinen Unmut über den Tintenfisch zu äußern. Der Kellner verschwand Richtung Küche, die übrigens offen für die Gäste einsehbar ist und bestellte kurzerhand noch etwas nach. Was für ein Service! Als wir fast aufgegessen hatten kam also noch ein Teller mit zwei weiteren Stücken Fisch, auf die sich mein Bruder und ich sogleich stürzten.
Da zwischen den Gängen recht viel Zeit verging und die Mengen sehr angenehm waren, hatte man zu keiner Zeit ein richtiges Füllegefühl. Auch der Nachtisch passten demnach noch rein! Ein Schokoküchlein mit weichem Kern, Erdbeeren und Vanille Parfait sorgten für den krönenden Abschluss. gegen 23:30 Uhr verließen wir überaus zufrieden den Laden. (Reserviert hatten wir um 20 Uhr.) Beim Rausgehen wurden wir persönlich vom Restaurantbesitzer verabschiedet. Es gab einen herzlichen Händedruck und für die Damen eine rote Rose.
Ich kann noch so viel über den Abend schreiben – ihr werdet meine Begeisterung erst richtig nachvollziehen können, wenn ihr selbst da wart. Ich finde es total entspannt, dass man hingeht und nichts machen muss (ausser die Getränke aussuchen). Man muss nicht ewig in der Karte herumsuchen, sondern kann sich einfach überraschen lassen. Man sollte an dem Abend nichts anderes/wichtiges vorhaben, Fisch mögen, spontan sein und sich mal was gönnen wollen – dann ist man dort goldrichtig.