Got To Dance

Nun ist sie vorbei, die zweite Staffel von Got To Dance. Majid gewann die meisten Herzen der Zuschauer und somit die Show. Ein Bericht im Focus hat mich dazu bewegt, meine Meinung zur Show und zu dem meiner Meinung nach sehr überzogenen Bericht zu erläutern.

Zur Show

Got To Dance ist eine Castingshow. Daher kann man schon von vorne herein davon ausgehen, dass am Ende nicht der/die beste gewinnt, sondern der/die mit den meisten Fans oder der interessantesten Hintergrundstory. So ist das nun einmal im Fernsehen. Davon abgesehen, muss ich aber sagen, dass es einiges Positives an der Show gab. Vor allem finde ich es als Tänzer gut, dass es mal eine reine Tanzshow im Fernsehen zu sehen gibt, in der nicht nur bekannte Gesellschaftstänze, wie Walzer und Cha Cha gezeigt werden. Ein bunter Mix aus verschiedensten Hip Hop Stilen, Paartanz, Modern Dance und Contemporary, Akrobatik, Jumpstyle und sogar Folklore kann so manchen Tanzhorizont unwissender Zuschauer erweitern. Es gibt eben nicht nur „langweiligen Paartanz“, wie man ihn seit Urzeiten in der Tanzschule lernt. Dass man diese Tanzstile schlecht miteinander vergleichen kann und Sympathie und Unterhaltungswert mit eine große Rolle spielen, ist bei einem solchen Fernsehformat normal.

Ob die Jury nun mit ihren kleinen Ausflippern und einer teilweise zu euphorischen Wortwahl nun nervte oder nicht, sei dahin gestellt. Fakt ist, Tänzer bzw. Künstler generell sind nun einmal etwas verrückt. Ich kann gut verstehen, dass es die drei oftmals nicht auf den Sitzen hielt, wenn auf der Bühne abgerockt wurde. Da wäre ich auch das eine oder andere Mal gerne mit auf die Bühne gerannt. Ungewöhnlich und auch ungewohnt war es, mal eine Jury im TV zu sehen, die die Kandidaten nicht in einer Tour schlecht macht, um Lacher und Quoten hoch zu treiben. Statt dessen flossen vor Rührung das eine oder andere Mal (oder auch etwas häufiger) die Tränen. Sprachlosigkeit als Zeichen der Anerkennung. Manchmal braucht man eben nicht viel Gequatsche. Das auch ein solches Verhalten die Quoten gerne mal etwas antreiben kann, ist mir klar – jedoch habe ich dies vergleichsweise als viel angenehmer empfunden.

Allgemein war das Ziel der Show nicht, dem Publikum möglichst viele Deppen in möglichst kurzer Sendezeit zu präsentieren, wie es zahlreiche Castingshows zu genüge tun, sondern das Augenmerk auf das Talent vieler zu richten. Danke dafür! Ich sehe Got To Dance als eine Plattform für verschiedenste Tänzer, sich Menschen zu präsentieren, die eventuell noch nie etwas derartiges gesehen haben. Eine Plattform, die eine Begeisterung für etwas Entfachen kann, wovon man vorher nicht einmal wusste, dass es existiert oder was es genau ist.

Die Leistung und das Niveau aller Tänzer war hoch und das Verhalten sehr professionell. Egal welches Alter oder welche Gruppengröße – jeder Act war in sich stimmig und vorzeigbar.

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Nun möchte ich noch ein paar Worte an die liebe Frau Pawlak richten, die einen wahrlich subjektiven und sehr negativen Bericht über die Show veröffentlicht hat:
Ich kann aus Ihrem Bericht herauslesen, dass sie nicht viel Ahnung von Tanz haben, denn Ihr „Wissen“ geht über das Waldorf-Konzept „Namen tanzen“ und den berühmten „sterbenden Schwan“ nicht hinaus. Vermutlich wissen Sie nicht einmal, dass der sterbende Schwan nicht zu Schwanensee gehört. Im Grusel-Ranking eindeutig ganz oben: Ihre Unwissenheit und unqualifizierten Aussagen. Sie verspotten in Ihrem Bericht die Tänzer und Tanzstile, von denen Sie weder die Intention, noch die hohen physischen und psychischen Anforderungen an die Tänzer erahnen können.

Innovative Ideen als schlicht und schlecht zu bezeichnen, ohne konkret und vor allem fachlich zu erläutern, warum, empfinde ich als unnötig. Leonies Performance glich dem Niveau einer Schulaufführung? Was für eine grandiose Schulaufführung haben Sie gesehen und wo? Das würde mich mal interessieren. Heutzutage können manche Zehnjährige nicht einmal vernünftig auf einem Bein stehen oder eine Vorwärtsrolle machen – da finde ich, kann Leonie doch ganz gut was vorweisen.

Sie haben wunderbar die Sendungen verfolgt und sich allerlei Jurykommentare aufgeschrieben und dabei scheinbar vergessen, von Ihrem Zettel (oder Laptop) aufzublicken und sich die Acts anzugucken. Was die Jury zum Besten gab, war vielleicht nicht immer das Intellektuellste, jedoch hat es Sie anscheinend so vereinnahmt, dass Sie sich gar nicht mit dem Wesentlichen der Show beschäftigt haben. Eine Aufreihung aller ach so schlimmen, umgangsprachlichen Kommentare macht Sie und Ihren Artikel jetzt nicht gerade zu einer Intelligenzbestie. Apropos: Was soll eigentlich das virale Video in Mitten ihres Berichtes bezwecken? Wollten sie auch mal „total tight“ sein und die „hippen“ Jugendlichen ansprechen?

Vielleicht sollten Sie lieber bei Theaterkritik bleiben. Tanz scheint nicht ihr Spezialgebiet zu sein. Die harte Arbeit professioneller Tänzer, wie Chris und Felice, Zoe und Desteney, Sarah und David nicht zu würdigen und derartig in den Dreck zu ziehen ist unter aller Sau. Da fällt selbst mir nichts mehr zu ein.