Choreografieren | Die Sache mit der Musik

Es geht wieder in die Solo, Duo, Smallgroup – Phase. Wir LNE-Tänzerinnen arbeiten fleißig an unseren neuen Choreografien. Im Zuge dessen möchte ich in nächster Zeit ein bisschen was über den Entstehungsprozess dieser erzählen. Worauf kommt es an? Was ist zu beachten? Was sollte man machen, was nicht? Erfahrungen, Tipps & Tricks generell zum Choreografieren und speziell im Hinblick auf Jazz- und Modern Dance Turniere.

Es gibt verschiedene Arten, an eine neue Choreografie heranzugehen. Man kann zuerst ein Thema haben, das man vertanzen möchte oder man hat zuerst die Musik und lässt sich dann davon inspirieren. Auch bestimmte Bewegungen können ausschlaggebend sein. Ich beschreibe heute die Herangehensweise über die musikalische Komponente.

Welche Kriterien sollte die Musik erfüllen? Eine kleine Checkliste:

– zur Tänzerin passen
– der Tänzerin gefallen und nicht nach 3 mal Hören aus den Ohren raushängen
– dem Zuschauer zumutbar sein (zu schrille oder basslastige Musik lieber meiden)
– facettenreich sein und einen Wiedererkennungswert haben (markante musikalische Töne/Phrasen, auffälliger Gesang, unerwartete Wendung, …)
– Spannungsbogen (Intro, Höhepunkt, Outro)
– bewegend und inspirierend sein
– zum Thema passen

Speziell im JMD-Turnier-Bereich wichtig:

– Charts und bekannte Lieder vermeiden, da sie entweder „falsche“ Assoziationen beim Zuschauer auslösen oder auf einem Turnier mehrmals vorkommen können
– die entsprechende, erlaubte Länge haben bzw. gut kürzbar oder verlängerbar sein (nicht jede Musik eignet sich gut dafür, da der Spannungsbogen verloren gehen kann oder die Übergänge unsauber werden)

Musik finden. Wie und wo?

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Helferlein

Freunde, Google Suche, Google Music, Shazam und Plattformen, wo man in Musik reinhören kann, ohne sie gleich kaufen zu müssen (YouTube, Amazon Alben-Vorschauen, …)

Nicht verzweifeln!

Und wenn man dann meint, dass man all die Kriterien (oder einen Großteil davon) erfüllt und die richtige Musik gefunden hat, dann wird das zuvor noch unbekannte Lied eine neue Singleauskopplung oder wird zum Beispiel bei Got To Dance im TV gespielt. Interpret und Titel werden groß auf dem TV-Screen und der Website eingeblendet und das Lied ist in aller Munde und Ohr. Miste! Die Gefahr, dass das Lied nun auch von jemand anders auserwählt wird ist groß und dies birgt zwei Gefahren: Wie oben schon genannt, kann es sein, dass bei einem Turnier ein Lied mehrfach vorkommt, was zur Folge hat, dass die Wertungsrichter die eigene Performance direkt mit der einer Konkurrentin vergleichen können und dass sie und das Publikum genervt und/oder gelangweilt sind, wenn ständig das selbe Lied läuft. Schließlich tanzt man meist nicht nur einmal. Die andere Sache ist, dass es so aussieht, als hätte man das Lied „nur genommen, weil es im TV in einer Tanzshow lief“ und das ist natürlich nicht gerade förderlich, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wenn man auf den Trend-Zug aufspringen möchte, kann man dies natürlich gerne trotzdem verwenden – das muss jeder für sich entscheiden. Wenn man allerdings etwas besonderes und individuelles machen möchte, beginnt die Suche von vorne. (Stichwort: „ähnliche Musik wie…“) Man kann bei Google Music zum Beispiel einfach eine Playlist zu einem bestimmten Lied erstellen lassen. Es werden dann viele Lieder gespielt, die stimmungsmäßig und musikalisch diesem Lied ähneln. Dadurch kann man gut Ersatz finden und neue Lieder entdecken, die man sonst evtl. nie gefunden hätte.

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